re:Konstruktion: Barriere 1996

An exhibition-process re:building the installation from 1996 by Ulrike Gabriel

19 January – 31 January 2019 | opening times: Wed - Sat 3 - 7 pm | 19 Januar from 19:00 – 22:00 (free entry)

Reconstruction

Media art

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About the exhibition

barriere 1996

The space between two persons is cut with a barriere out of light and steel. On the steel plate a group of solar robots waits for energy. The brainwaves of the users are measured by an electrode headband and get analyzed and compared. The result is projected onto the barriere through varying light intensities. The more the wave spectra of the users equal each other at a certain range, the more a corresponding light is dimmed up. In case of an identical state of both users, the robots move continously.

In den 90er Jahren entwickelte Ulrike Gabriel eine Reihe von interaktiven Arbeiten, die Aspekte des menschlichen Körpers wie Atmung, Augenbewegungen oder Gehirnwellen als Interfaces zur Maschine einsetzten. Eindrucksvoll setzte sie damit die Wechselwirkung zwischen Subjekt und Welt, zwischen menschlichen Nutzer als Teil des technischen Systems und dem System selbst in Szene. In der interaktiven Installation Barriere von 1996, sitzen sich zwei Besucher gegenüber getrennt durch eine niedrige Stahlplatte, auf der eine Kolonie kybernetischer, käferähnlicher robotischer Vehikel angesiedelt ist. Auf dem Kopf angebrachten Sensoren messen die Gehirnwellenmuster der Besucher. Die so gewonnenen Daten werden analysiert und zur Steuerung der Lichtintensitäten genutzt. Sind die Gehirnströme synchron, bewegen sich die Roboter gleichmässig.

Gabriels Arbeiten Terrain und Barriere erscheinen auf dem Höhepunkt der Philosophy of Mind, als sich diese mit der Informatik und den Neurowissenschaften verband. Die technische Ausführung eines Mensch-Machine-Interfaces von Terrain 01 als Verbindung von Geist und Automat nahm schon damals die heutige intime Verbindung, die wir zu den uns umgebenden Geräten entwickelt haben, vorweg. Entgegen einer barocken Vorstellung von der Welt als Maschine - mit Gott als Ingenieur, der den Welt-Automaten konstruiert und wartet, hat sich der moderne Mensch an Gottes Stelle gesetzt. Er versteht die Welt nunmehr als kybernetisches System, als Software-Automaten kontrolliert vom Menschen als Programmierer. Der Mensch des einundzwanzigsten Jahrhunderts befindet sich in Vorfreude oder im Verzagen vor der Singularität und Rokos Basilisken. In einer Zeit, in der kybernetische Ideen von Autokraten genutzt werden, um in Kontrollphantasien zu schwelgen und in der Phantasien von einer Neuordnung von Staaten, in denen die KI „objektiv“ regiert als Utopie von Oligarchen der Software Industrie verkauft werden, ist es wichtig die systematischen Wechselwirkungen von Subjekt und Welt kritisch zu betrachten. Insbesondere in der Arbeit Barriere entwickelt sich die eher solitäre Mensch-Maschine-Beziehung der Arbeit terrain, zu einer sozialen Beziehung, die nur im Einklang (im nonverbalen Dialog) von Menschen im Miteinander funktionieren.

Artist

Ulrike Gabriel is an artist from germany. exhibitions :: Silicon Dreams, Tabakalera, San Sebastian (2010, cat., video) Fabbrica Europa, Statione Leopolda, Florence (1997 flyer) Galerie P3 art& environment, Hillside Plaza, Tokyo (1995 flyer, video) VIA 97, International Theatre Festival, Le Manege, Sallesthrau, Maubeuge (1997) EXIT, International Theatre Festival, Le Maison des Arts, Cretäil, Paris (1997) Dimensione Skin, Milan (1997, cat.) Electra, Henie-Onstad Arts Center, Oslo (1996, cat.) Art Prospect 01, Galerie P3 art & environment, Tokyo (1995, cat.) VISAS95, International Theatre Festival, Sallesthrau, Maubeuge (1995) Islington International Theatre Festival, Design Center, London (1995) Kunstverein Frankfurt, Städelschule exhibition of Jürgen-Ponto-Stiftung (1995 cat.) Voyages Virtuelles II, Le Monde des art, Paris (1995 flyer) EMAF, European Media Art Festival, Osnabrück (1994 -> plakat) Kunstschiff Stubnitz (1994 flyer) Interactive Media Festival, Convention Center, Los Angeles (1995 flyer) DEAF, Dutch Electronic Art Festival, V2-Organisaatie, Rotterdam (1994 magazine, video) De erste Daag: Artificial Life, V2-Organisaatie, s'Hertogenbosch(1994 flyer) Sensible Systeme, Foro Artistico, Hannover (1994 flyer, video) Ars Electronica, Artificial Life - Genetic Art, Landesmuseum Linz (1993, catalogue) EMAF, European Media Art Festival, Osnabrück (1993, catalogue)

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